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Geschichtlicher Einblick zur Kirchengemeinde Schmerbach

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Mangels schriftlicher Quellen lässt sich nicht nachweisen, wann Schmerbach seine erste Kirche bekommen hat. Das erste Gotteshaus soll eine Wallfahrtskirche gewesen sein. Sicher ist, dass Schmerbach ursprünglich zur Pfarrei Münster gehört hat. Etwas später als Lichtel (1318) dürfte aus der Kaplanei Schmerbach eine Pfarrei entstanden sein. Eine Kaplanei wurde erst dann zur Pfarrei erhoben, wenn sie vom Bischof die Genehmigung zur Errichtung eines Taufsteins bekam. Das einstige Abhängigkeitsverhältnis beider Pfarreien (Schmerbach und Lichtel, zu denen auch damals schon Wolkersfelden gehörte) gegenüber Münster zeigte sich darin, dass am Montag nach der Kirchweih in Münster die Pfarrer von Schmerbach und Lichtel zur sog. Jahrtagsfeier zu erscheinen hatten. Das galt bis zur Reformation. Die Pfarrei Schmerbach wird erstmals 1364 urkundlich erwähnt. Sie gehörte bis 1544 zum Bistum Würzburg, dann zum Rothenburger Konsistorium.

Die Landprediger wurden bis 1472 vom Bischof von Würzburg persönlich ins Amt eingesetzt. Alle wichtigen Amtshandlungen, z.B. Einweihungen von Kirchen und Friedhöfen, Investituren etc. wurden vom Bischof persönlich vorgenommen. Die Amtseinsetzung des ersten Schmerbacher Pfarrers Walter Spelter (1441) ist also von Würzburg aus erfolgt.

Im Zusammenhang der Pfarrei Schmerbach ist die Beginenklause von besonderer Bedeutung. Die Beginen (Klosterfrauen) lebten unter einer frei gewählten Vorsteherin abgeschieden von der Welt. Die Blütezeit dieses Ordens in Deutschland ist das 13. und 14. Jh. Reste der Beginenklause finden sich heute noch im Pfarrgarten hinter dem Schmerbacher Pfarrhaus. In den Jahren der Reformation löste sich das Kloster auf. Die Frauen verließen es freiwillig. Der Rat von Rothenburg zog das gesamte Vermögen ein und verwaltete es, bis schließlich durch die Neubesetzung der Pfarreien, mit der in der Regel auch die Errichtung von Schulen verbunden war, ein Teil hierfür zur Verfügung fand.

Nicht ohne Bedeutung für Schmerbach war auch das Anwachsen der Deutschordenskomturei Rothenburg. Durch Schenkungen und Käufe breitete es sich immer mehr aus. Eine bedeutende Einnahmequelle der Komturei war der Zehnte, der auch den Pfarrern zur Deckung kirchlicher Bedürfnisse zustand. Im Bauernkrieg hat sie eine Niederlage erlitten. Dann lag sie mehr als 100 Jahre in Fehde mit der Reichstadt Rothenburg. 1673 wurde die Komturei aufgelöst.

Im 16. Jahrhundert fand die Reformation im Rothenburger Land immer mehr Verbreitung. Urheber der Reformatorischen Bewegung war der Ratsprediger Dr. Johannes Teuschlein, der im Sinne Luthers predigte. Dies muss in den Jahren ab 1544 gewesen sein. Aus den folgenden Jahrhunderten ist nämlich bekannt, dass zur Erinnerung an diese erste evangelich-lutherische Predigt in der St. Jakobskirche in Rothenburg der Magister Stegmaier am 08.03.1744 in Schmerbach ein Jubel- und Dankfest abhielt.

Auch in Schmerbach gab es Wiedertäufer. Unter ihnen war der Bauer Max Schmidt, der sich 1527/28 in Windsheim taufen ließ. Doch die Wiedertäufer haben von staatlicher Seite ihr rasches Ende gefunden.

Schmerbach hatte früher eine Wehrkirche mit zwei starken, viereckigen Türmen. Der Kirchhof war mit hohen Mauern befestigt. Hier fanden die Bewohner in den kriegerischen Zeiten des Mittelalters Unterkunft und Schutz.

Über die Errichtung der neuen Kirche nach dem Bauernkrieg gibt es keine Unterlagen. Doch es gab eine neue Kirche, die auch den 30jährigen Krieg überstanden hatte. Die Sakristei der Kirche soll durch einen Sturm 1751 eingerissen worden sein. Auf städtische Kosten wurde sie im 19. Jh. wieder aufgebaut. 1872 wurde die Grundsteinlegung der neuen Kirche durch Pfarrer Schütz vorgenommen. Der Ausbau verzögerte sich aber, so dass die Einweihung erst am 12.10. 1873 vorgenommen werden konnte.

Die Kirche wurde unter Beibehaltung des bestehenden Turms im gotischen Stil durchgeführt. Über der Eingangstür steht zu lesen:

"Jesus Christus, gestern und heute, und derselbe auch in Ewigkeit. 1872."



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So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
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